Natur nah dran
„Natur nah dran 2.0“ in Wiesloch: Stadt gibt Erfahrungen mit naturnahem Grün an neue Projektkommunen weiter.
Vielfältig, naturnah und insektenfreundlich: Am Mittwoch, 17. Mai 2023 nahmen mehr als 60 Vertreterinnen und Vertreter der für 2023 ausgewählten „Natur nah dran“-Kommunen an einer Schulung im Rahmen des NABU Projektes in Wiesloch teil. Die Teilnehmenden erhielten viele Anregungen und Tipps, wie sie im Siedlungsraum artenreiche Lebensräume für Wildbienen, Distelfinken und Schwalbenschwänze schaffen. Sie besuchten bereits naturnah umgestaltete Wildstaudenflächen und Wildblumenwiesen, die die Stadt Wiesloch 2019 im Rahmen des Projektes „Natur nah dran“ angelegt hatte.
Monika Stein, ehemalige Umweltschutzbeauftragte der Stadt Wiesloch, gab bei der Führung ihre Erfahrungen an die neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter: „Wir haben verschiedene Maßnahmen ausprobiert. Auf manchen Flächen hat es auf Anhieb richtig gut funktioniert, andere brauchen noch etwas länger. Das Entscheidende ist: Geduld, Geduld, Geduld. Wir haben auch von Anfang an die Bevölkerung mit einbezogen, beispielsweise über Presseartikel oder Informationsveranstaltungen.“
Insgesamt hat Wiesloch im Rahmen des Projekts „Natur nah dran“ mehr als 2.200 Quadratmeter auf fünf Flächen naturnah umgestaltet. Stadtverwaltung, Bauhof und die Bevölkerung sind überzeugt von den kleinen Biotopen, die seither erblühen, Wildbienen und Vögel anlocken.
Wildpflanzenflächen sind gut für Insekten und sparen langfristig Arbeit
„Hier in Wiesloch sind wertvolle Wildpflanzenflächen entstanden, die sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickeln werden. Für die Insekten zählt jeder Quadratmeter“, sagt NABU-Projektleiter Martin Klatt. „Bei der Anlage naturnaher Flächen gibt es einiges zu beachten. Zwar sehen beispielsweise einjährige Blühmischungen im ersten Jahr toll aus, müssen aber jährlich neu eingesät werden und verursachen daher in der folgenden Zeit mehr Arbeit. Die Teilnehmenden konnten sich bei der Schulung einen ersten Eindruck verschaffen, wie dauerhafte und dem Standort angepasste mehrjährige Blumenwiesen und Wildstaudenbeete angelegt werden. Vielen Dank an die herausragende Organisation vor Ort durch die Mitarbeitenden des Bauhofs!“
Teilnehmende Kommunen
An der Schulung nahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grünflächenämter, Stadtgärtnereien und Bauhöfe der für 2023 für „Natur nah dran“ ausgewählten Kommunen teil. Das sind: Bad Waldsee, Baienfurt, Böblingen, Ehingen, Eppelheim, Herrenberg, Hessigheim, Nürtingen, Rheinstetten, Schorndorf, Schwendi, Singen, Vörstetten, Wallhausen, Weil der Stadt und Wolfschlugen.
Hintergrund
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. In der ersten Projektstaffel wandelten von 2016 bis 2021 bereits 61 Kommunen über 230.000 Quadratmeter naturnah um.