Baufortschritt bei der Heizzentrale Freibad II
Im März 2025 begann mit dem Spatenstich für den Neubau der „Heizzentrale Freibad II“ ein wichtiger erster Meilenstein des Transformationsplans und der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Wiesloch zur Erreichung der klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2040. Mittlerweile ist dort Einiges passiert.
Die Erd- und Rohbauarbeiten sind nahezu abgeschlossen, sodass die Grundlage für die weiteren Bauphasen geschaffen wurde. Die Trafostation ist bereits fertiggestellt und erfolgreich an das Stromnetz angeschlossen. Auch das Gebäude der Heizzentrale II wurde vollendet, und die hydraulische Einbindung des Wärmespeichers ist abgeschlossen. Ein weiteres wichtiges Element des Projekts, das Pelletsilo, wurde ebenfalls fertiggestellt. Es versorgt den neuen Pelletkessel rund um die Uhr mit Holzpellets und stellt so eine konstante Energiequelle sicher.
Der neue Pelletkessel, der eine Leistung von 400 kW erbringt, wurde bereits installiert und ist in Betrieb. Mit seinem Betrieb werden jährlich etwa 500 Tonnen CO₂ eingespart, dies entspricht etwa der Emission von 113 Einfamilienhäusern.
Zur Erklärung: Der durchschnittliche Wärmeverbrauch eines Einfamilienhauses in Deutschland liegt bei ca. 22.000 kWh pro Jahr. Wird dieser Wärmebedarf durch Erdgas gedeckt, entstehen pro erzeugter 1 kWh Wärme etwa 0,202 kg CO₂. Dies entspricht jährlichen Emissionen von rund: 22.000 kWh × 0,202 kg CO₂/kWh = ca. 4.444 kg CO₂, also ca. 4,4 Tonnen CO₂ pro Jahr je Einfamilienhaus. Der neue Pelletkessel ist in der Lage, den Wärmebedarf von bis zu 150 Einfamilienhäusern zu decken, was ihn zu einer wichtigen Komponente für die lokale Energieversorgung macht.
Wie geht’s weiter?
Die nächsten Schritte im Projekt umfassen die Lieferung und Installation der Großwärmepumpe, die für August 2026 geplant ist. Diese Wärmepumpe wird den Betrieb des Heizkraftwerks weiter optimieren. Darüber hinaus sind die Installation mehrerer Photovoltaikanlagen für die Heizzentrale mit einer Gesamtleistung von etwa 730 kWp vorgesehen: Eine Fassaden-PV-Anlage direkt an der neuen Heizzentrale, eine Dach-PV-Anlage auf dem Dach der benachbarten Tennishalle des TC Rot-Weiss Wiesloch, eine Freiflächenanlage gegenüber dem Schwimmbadparkplatz sowie eine Freiflächenanlage auf einem Teil (bisher Bolzplatz) des Freibads. Auch die Inbetriebnahme dieser Anlagen ist für August 2026 geplant. Die Photovoltaikanlagen werden nicht nur zur Deckung des Strombedarfs der Wärmepumpen beitragen, sondern auch die nachhaltige Stromversorgung des gesamten Heizkraftwerks unterstützen.
Mit den bisher erzielten Fortschritten und den geplanten Maßnahmen nimmt das Heizkraftwerk beim WieTalBad eine Schlüsselrolle in der regionalen Energiewende ein und wird einen wichtigen Beitrag zu einer klimafreundlicheren Wärmeversorgung leisten.
Die neue Heizzentrale ermöglicht eine Reduzierung der benötigten Gasmenge um bis zu 700.000 m³ und verringert somit den Anteil an fossilen Brennstoffen. Hierdurch werden pro Jahr etwa 1.400 Tonnen CO2-Emmissionen eingespart.
Die geplanten Gesamtkosten für die Baumaßnahmen belaufen sich aktuell auf rund 4,6 Mio. Euro netto. Hierfür wurden den Stadtwerken Wiesloch, die für diese Maßnahmen verantwortlich sind, Fördersummen gemäß Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Höhe von rund 1,8 Mio. Euro netto bewilligt. Dies wird finanziert von der Europäischen Union – NextGenerationEU und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.