Tapinoma-Ameise in Wiesloch festgestellt
Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch auf Wieslocher Gemarkung die invasive Ameisenart „Tapinoma magnum“ festgestellt wurde.
In vielen anderen Gemeinden in Baden-Württemberg kämpfen die Betroffenen bereits gegen die Ausbreitung dieser Ameisen. Vielfach berichteten Medien über die meist riesigen Ameisenkolonien in anderen Städten, die sich immer mehr ausbreiten; auch Wieslochs Nachbarstadt Rauenberg ist betroffen.
Im Wieslocher Stadtgebiet wurde jetzt auf der Nordseite der Scheffelstraße ein größeres Aufkommen verzeichnet, gegen das die Stadt auf den öffentlichen Straßen und die Anwohnenden auf ihren privaten Grundstücken im Schulterschluss vorgehen wollen, um die Ausbreitung noch zu unterbinden. „Wir hatten vergangenen Woche einen sehr zielführenden Vor-Ort-Termin mit den Anwohnerinnen und Anwohnern und wollen gemeinsam die Bekämpfung angehen“, so Bürgermeister Ludwig Sauer, der zusammen mit Dr. Heike Lenz, Umweltbeauftragte der Stadt Wiesloch, das direkte Gespräch mit den betroffenen Anwohnenden gesucht hatte. „Für Wiesloch handelt es sich hier um den ersten bestätigten Verdachtsfall. Die zuvor im Gebiet nachgewiesene heimische Art Lasius niger, wurde nunmehr durch die deutlich aggressivere Ameisenart verdrängt, so Dr. Lenz, „Um die weitere Ausbreitung der Ameisenart Tapinoma konsequent zu verhindern und die befallenen Flächen zu behandeln, müssen wir gemeinsam aktiv werden.“
Die Stadt Wiesloch plant auf den öffentlichen Verkehrsflächen, dem Gehweg und der Straße, mit zwei verschiedenen Verfahren gegen die invasive Ameise vorzugehen. „An Stellen, die bereits durch Sandaufwurf auf darunter liegende Nester der Ameise hindeuten, werden wir versuchen mit einem Heißwasserverfahren die Ameisen aus den Löchern zu vertreiben und zu bekämpfen“, so die Umweltbeauftragte. Die Stadt Wiesloch nutzt zur Eindämmung der Ameisen dieses Heißwasserverfahren. Dabei werden freizugängliche Nester mit 95 °C heißem Wasser zerstört und die Königinnen samt Brut abgetötet. Verdeckte Nester lassen sich mit dieser Methode allerdings nur bedingt bekämpfen. Diese Aufgabe wird der Städtische Bauhof aktuell als Sonderaufgabe mit der Leihgabe eines Geräte des PZNs demnächst angehen - denn quasi jeder Tag zählt.
„Zusätzlich soll durch das Einspritzen von Kieselgur der Bestand dezimiert werden. Hierbei werden auch die Anwohnerinnen und Anwohner auf privaten Flächen direkt aktiv werden.“ Beide Verfahren sind aktuell diejenigen, die am meisten Erfolg versprechen. Eine bereits etablierte Superkolonie vollständig zu tilgen, ist nahezu unmöglich. Allerdings lässt sich die Ausbreitung auf betroffenen Gebieten durch konsequentes Handeln eindämmen.
Weitere Infos, Bekämpfungsmöglichkeiten, Flyer und Linktipps siehe Seite Invasive Arten.
