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Schatthausen

Das Schatthäuser Wappen. Glasfenster im Alten Rathaus Wiesloch.

Dörflicher Charme im Ortskern.

Blick vom Eisenbahn-Viadukt Richtung Kirche.

Das Wasserschloss zu Schatthausen, in Privatbesitz.

Der Lange Stein in Schatthausen

Ortsverwaltung Schatthausen, Pfarrstraße

Das Viadukt, eine ehemalige Eisenbahnbrücke.

Geschichtliches

Schatthausen ist vermutlich mit dem 795 und 798 im Lorscher Codex als Walfolfeshusen genannten Dorf identisch. Vereinzelte Gräber mit Waffenbeigaben des 7. Jahrhunderts belegen es als eine Gründung der merowingischen Zeit. Im Jahr 1294 findet sich erstmals der Ortsname Schadehusen, als ein Hof verkauft wird. Schon damals wurde zwischen dem Ober- und Unterdorf unterschieden. Das Schloss erhält Baubestandteile verschiedener Epochen. Es besteht noch heute aus einer Wasserburg mit doppeltem Graben und landwirtschaftlicher Vorburg. 1803 kam Schatthausen zu Baden und bildete zusammen mit Mauer ein grundherrliches Amt. Von 1813 bis 1938 zum Bezirksamt Wiesloch gehörend, kam der Ort 1938 zum Landkreis Heidelberg. Am 31. Januar 1972 wurde Schatthausen nach Wiesloch eingemeindet. Gleichzeitig wurde ein Ortschaftsrat gebildet.


Die Wasserburg

Die Ursprünge der heutigen, nordöstlich des Ortes gelegenen Wasserburg sind leider unklar. Man vermutet jedoch, dass bereits im Jahr 1356 eine Burg bestanden hat: In diesem Jahr wurde der verstorbene Gerhard Gabel von Obrigheim in der Schatthäuser Kirche bestattet. Sein sehenswerter Grabstein hat sich bis heute in der Kirche erhalten. Die heutige Wasserburg wird erstmals 1562 erwähnt und wurde 1670 umgebaut. Die gesamte Anlage ist hervorragend erhalten, aber leider nicht zugänglich. Sie befindet sich in Privatbesitz und wird von der Familie Göler von Ravensburg bewohnt. Auf einem Wiesengrundstück in der Nähe ist ein restauriertes Mühlrad aufgestellt.


Die Kirche

Die heutige (evangelische) Kirche ist ein Neubau der Jahre 1746/49. Ein Unwetter hatte zuvor die mittelalterliche Kirche zerstört. Im Inneren der Kirche befinden sich noch heute die Grabsteine der Herren von Brüggen und den des Gerhard Gabel von Obrigheim aus dem Jahr 1356. [Auf der Internetseite der Kirchengemeinde findet sich eine ausführliche Chronik.]


Das Leben war vom Ackerbau geprägt

Im 18. und 19. Jahrhundert war Schatthausen ein nicht gerade wohlhabendes Dorf. Seine Bewohner ernährten sich durch Ackerbau und Leineweberei. Wie auch in Baiertal bildeten später die Wirtschaftszweige Tabak und Kalkstein neue Erwerbsmöglichkeiten.


Der Lange Stein

Sagenumwoben ist der sogenannte "Lange Stein", auch "Heidensäule" genannt. Eine Sandsteinsäule südöstlich des Ortes ragt über 2,5 m hoch aus dem Boden. Der dortige Gewann-Name "Zollstock" weist darauf hin, dass es sich wohl um eine Markierung der Grenze zwischen dem kurpfälzischen Schatthausen und dem zum Hochstift Speyer gehörenden Oberhof handelt. Um das Jahr 1700 wird jedoch behauptet, dass dort früher ein Viehmarkt abgehalten worden sei. Das Gelände ist heute stark zugewachsen und die Säule schwer zu finden.


Der ehemalige Kalksteinbruch

Westlich des Ortes befand sich früher der Kalksteinbruch Kälberer. Er wurde im Jahr 1986 renaturiert und bietet heute als Naturdenkmal vielen Arten von Pflanzen und Tieren ein wichtiges Refugium.


Quellenhinweis

Historisches Wiesloch, Ein Führer zu den Sehenswürdigkeiten der Winzerstadt, von Ludwig H. Hildebrandt und Helmut Mohr, ISBN 3-87742-147-4, K.F. Schimper Verlag

 

Alte Bilder

Ansicht, Lithografie.

Hauptstraße

Hauptstraße, vor 1890.

Untere Hauptstraße 1910

Untere Hauptstraße 1950/60er

Heidelberger Straße, 1901.

Stadtbahnhof, 1901.

Sammlung Lamerdin